Leon Neschle 82 (49. Woche 2014)

Make-up und Wettkampfvorbereitung als allegorische Bildungsbeihilfen

Mein Hund ist gut ausgebildet, aber nicht gebildet. (Neschle)

Es gibt kein englisches Wort für Bildung. Education meint Ausbildung. Der Bologna-Prozess verurteilt auch uns zur Ausbildungspolitik. Doch unsere Politiker nennen es immer noch „Bildungspolitik“. So schwindeln sie mit dem Etikett „Bildung“. (Neschle)

Studierende haben es nicht leicht heute. Man wirft ihnen Passivität vor, eine „Kultur der prüfungstechnischen Abklärung“ (Was genau soll ich tun, um die Klausur zu bestehen?) anstelle des „Willens zur inhaltlichen Aufklärung“. Sie seien Punktesammler ohne tieferes Interesse für ein tiefgründiges Verständnis ihres Fachs. Sie ließen lieber eine vorgefertigte Ausbildung über sich ergeben, statt sich mühevoll selbst zu bilden und sich als Unternehmer ihrer Talente zu sehen. Ihre einzige Aktivität sei die Suche nach einem, der sie passiv ausbildet: Nach-Denken in einer intellektuellen Hängematte statt Vor-Denken als geistige Herausforderung.

„Leon Neschle 82 (49. Woche 2014)“ weiterlesen

Au … Aufschrei 65

Kraft-Akt: Beamte als Arsch Ihrer Regierung?

Principiis obsta, sero medicina paratur!!!
Wehret den Anfängen, sonst ist es für Heilung zu spät!!!
Rot-Grün? NRW-Beamte kotzen aus leerem Magen Blut und Galle.

Neschle kann es mit Fug und Recht sagen: Die meisten seiner ehemaligen Doktoranden und Schüler kriegen mehr Geld als er. Das schließt Hannelore Kraft ein, die einst Studentin in Duisburg war. Ob sie das auch verdienen? Ja, klar! Doch warum nur soll Neschle verdienen, dass er weniger bekommt? Seine Landesregierung hat ihm gerade wieder bestätigt, dass es auch auf jeden Fall so bleiben soll: Keine Übernahme der Tarifabschlüsse für Angestellte bei Beamten oberhalb der Besoldungsgruppe A 10. Der größte Teil davon dürfte Lehrer (und Professoren) treffen. –

Wie hatte diese rot-grüne Regierung getönt, man müsse viel mehr für die Bildung tun. Aber kann man mehr für die Bildung machen, ohne an das dort beschäftigte Personal zu denken? Es gibt nämlich kaum einen anderen Bereich, in dem Leistung so stark durch die Qualität des Personals geprägt ist, wie in der Bildung.

„Au … Aufschrei 65“ weiterlesen

Au … Aufschrei 57

Von der Einbildung, mit der Bachelor-Ausbildung Bildung zu machen

Erst mit Ausbildung das Aus für Bildung, jetzt mit Bildung das Aus für Ausbildung?

„Rektoren halten Bachelor als Abschluss für gescheitert“, liest Neschle staunend am 15. August 2012 beim Morgenkaffee als Schlagzeile in seiner Lokalgazette. Und weiter vom neuen „Chef“ der Hochschulrektorenkonferenz: „Eine Universität muss mehr leisten als Ausbildung, nämlich Bildung. Das tut sie mit dem Bachelor nicht“.

Für Neschle ist das nichts Neues. Er hatte vor mehr als fünf Jahren mit dem Start dieses Blogs (Leon Neschle 1) darauf hingewiesen und den Master dabei gleich eingeschlossen. Denn beide Modelle fußen auf demselben verschulten Ausbildungskonzept. Doch während es die Rektoren nun offenbar teilweise verstanden haben, feiert Bildungsministerin Schavan das Konzept immer noch als „Beispiel für eine europäische Erfolgsgeschichte“. Worin aber soll dieser Erfolg liegen im Urteil einer Bildungsministerin, die schon monatelang guttenbergt, weil peinliche Plagiatsvorwürfe zu ihrer Doktorarbeit noch ungeklärt sind[1]?

„Au … Aufschrei 57“ weiterlesen

Leon Neschle 76 (12. Woche 2012)

Forumskinder feiern Forumskinder –
Shitstorm Defending oder: Meckern2 und Master ≥ Diplom

Wer meckert, dass andere meckern, meckert zwar auch, aber auf „höherer“ Ebene (Neschle)

Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten, mäßig entstellt. (Lichtenberg)

„Shitstorm“ bezeichnet laut Wikipedia „ein Internet-Phänomen, bei dem massenhafte öffentliche Entrüstung sachliche Kritik mit zahlreichen unsachlichen Beiträgen vermischt. … Dabei richtet sich die Empörung zumeist ‚aggressiv, beleidigend, bedrohend oder anders attackierend‘“ auch gegen Einzelpersonen.

Dass es sich bei der „Skandal-Klausur“ nicht um einen „echten Shitstorm“ handelt, liegt nicht an positiven privaten Mails und Anrufen, die ich daneben erhalten habe. Die sind wohl typische Begleiter jedes Shitstorms, obwohl sie in keiner Definition vorkommen. Vielmehr nahmen noch viel zu wenige daran teil und es gab positive öffentliche Kommentare. Ich bin dankbar für diese Kommentare, weiß aber, dass sie mir weniger helfen als die Verfasser (mir) das wünschen. Forumskinder sehen darin eine Manipulation, zumal ich selbst den Administrator stelle. Ich habe daher bei Leon Neschle 75 auch solche Kommentare gestrichen. –

„Leon Neschle 76 (12. Woche 2012)“ weiterlesen

Leon Neschle 75 (11. Woche 2012)

Forumskinder feiern Forumskinder [1]
Skandal-Klausur, Flashmob und Bachelorismus

Das bessere Image privater Hochschulen ist dem Grundsatz zu verdanken: „Scheiße nie auf die eigene Spielwiese!“. Mein Hund kennt diesen Grundsatz, Studenten öffentlicher Hochschulen nicht. (Neschle)

„‘Flashmob‘ (englisch: Flash mob; flash = Blitz; mob [von mobilis beweglich] = aufgewiegelte Volksmenge, Pöbel)“ bezeichnet nach Wikipedia (Das darf ich hier!) „einen kurzen, scheinbar spontanen Menschenauflauf auf öffentlichen oder halböffentlichen Plätzen, bei denen sich die Teilnehmer persönlich nicht kennen und ungewöhnliche Dinge tun.“

Um einen solchen Flashmob an einem virtuellen Ort im Internet geht es hier. Dessen „scheinbare“ Spontaneität wurde von einer „unfairen“ Klausur für den Bolognese-Bachelor verursacht. Auch dieser Flashmob verschwand plötzlicher als er entstanden war.

„Leon Neschle 75 (11. Woche 2012)“ weiterlesen